Eigentlich herrscht bei RB Salzburg in diesen Tagen Eitel Sonnenschein. In der Liga hat sich schon während der ersten drei Spieltage gezeigt, dass die Bullen das Maß der Dinge sind. In der Champions League Qualifikation nahm das von Marco Rose betreute Team die erste Hürde Shkendija ohne jedes Problem. Und auch der Transfermarkt verlief bislang nach Plan. Erstmals seit Jahren verlor Salzburg keinen Spieler an das Schwesterteam RB Leipzig. Und dies, obwohl die Sachsen Amadou Haidara intensiv als Nachfolger für den zum FC Liverpool abgewanderten Naby Keita umworben hatten. Doch jetzt sorgt Leipzig-Boss und Ex-Salzburg-Sportdirektor Ralf Rangnick für viel Unruhe. Keinesfalls habe er das Ringen um Haidara aufgegeben, macht er deutlich.
Rangnick: „Wir werden nicht tatenlos zusehen“
Rangnick gab der „Mitteldeutschen Zeitungen“ ein sehr explizites Interview. In diesem erklärte er beispielsweise, „dass wir nicht tatenlos zusehen werden, dass er eines Tages woanders unter Vertrag steht.“ Damit spielt der 59-Jährige darauf an, dass der Malier längst auch von weiteren europäischen Spitzenteams umworben wird. Rangnick und die Seinen werden stattdessen „alles versuchen, dass er eines Tages zu uns kommt“, so der Deutsche weiter. Derzeit gebe es keine Vereinbarung zwischen dem 20-Jährigen und den Leipzigern, heißt es zusätzlich von Rangnick. „Dass wir den Spieler aber verfolgen, ist selbstverständlich“, fügte er jedoch vielsagend an.
In der Mozartstadt dürfte man diese Sätze des Mannes, der von 2012 bis 2015 für die sportlichen Geschicke der Salzburger Bullen verantwortlich zeichnete, nicht erfreut aufnehmen. Zum einen bringen sie Unruhe in die Mannschaft, weil sie ständige Wechselgerüchte beheizen. Zum anderen hat das österreichische RB ein Trauma vom deutschen RB. Jahr für Jahr kauften die Leipziger die besten Spieler aus der Mozartstadt. Dass Red Bull dabei ein gewichtiges Wort mitgesprochen haben dürfte, ist ein offenes Geheimnis. Und Rangnicks Worte, dass man nicht tatenlos zusehen, sondern alles versuchen werde, wecken Befürchtungen, dass sich dies wiederholen könnte.